Die Wahrheit über Löwen -

LE POINT DE VUE OFFICIEL ALLEMAND SUR LOUVAIN

Die Wahrheit über Löwen

3. September.

Die Verleumdungen und Lügen unserer Feinde und die scharfe Kritik, die an der Zerstörung Löwens vereinzelt auch in den Blättern neutraler Staaten geübt worden ist, macht es notwendig, nochmals unverdächtigen Zeugen der Ereignisse in Löwen das Wort zu geben. Belgische Dominikaner, die in Köln angekommen sind, schildern die Vorgänge, die zu der Erstörung Löwens geführt haben, wie die " Kölnische Volkszeitung" berichtet, folgendermaßen:

Die belgische Regierung erließ (nach dem Einzug der deutschen Truppen) eine Bekanntmachung, die zur Ruhe aufforderte und besonders vor dem Schießen warnte, da sonst schwere Strafen verhängt würden. Die Geistlichen wurden angewiesen, diese Kundmachung am Sonntag, den 23., zu verkündigen und dem Volke einzuschärfen. Von dem deutschen Militär waren Geiseln festgenommen worden, die, da alles ruhig blieb, am 24. abends wieder freigelassen wurden. Am Dienstag, den 25. morgens wurde noch einmal in allen Kirchen zur Ruhe und Besonnenheit ermahnt. Am Nachmittag dieses Tages kamen um 5 Uhr neue deutsche Truppen an, die, wie auch die vorhergehenden, die mittlerweile Löwen wieder verlassen hatten, in der Stadt einquartiert wurden. Bald darauf verbreitete sich in der Stadt das Gerücht, Engländer und Franzosen seien von zwei Seiten im Anzug. Man hörte um diese Zeit Kanonendonner und Gewehrfeuer. Alsbald wurden schon aus den Häusern vereinzelte Schüsse auf die Soldaten abgegeben, was zur Folge hatte, dass um 7 Uhr 30 Minuten abends die Soldaten unter die Waffen gerufen wurden. Da begannen die Bürger in größerer Zahl aus den Häusern auf die Deutschen zu schießen. Die Truppen antworteten mit Gewehr- und Maschinengewehrfeuer. Der Kampf dauerte die ganze Nacht hindurch. Schon gingen Häuser in Flammen auf, besonders in der Bahnhofstraße. Die große Peterskirche, in der man Waffen gefunden hatte, wurde zusammengeschossen. Jeder, der sich am Fenster zeigte, wurde beschossen.

Die Geiseln wurden von neuem eingezogen und aufs Rathaus verbracht. Darunter befanden sich der Vizerektor der Universität Coenraets, der Subprior der Dominikaner und noch zwei Priester. Vom Rathaus wurden diese Geiseln unter militärischer Begleitung durch die Straßen geführt, damit sie an den Straßenecken die Bewohnerschaft in Französisch und Flämisch zur Ruhe mahnten. Das dauerte bis 4 Uhr nachts. Gleichwohl wurde während dieser Zeit aus den Häusern geschossen. Die Soldaten erwiderten das Feuer und die Brände mehrten sich. m Mittwoch Mittag wurden die Geiseln von neuem durch die Straßen geführt, und sie verkündeten in beiden Sprachen, dass sie selbst erschossen würden, wenn der Widerstand nicht eingestellt werde. Es nützte nichts; selbst während dieses Rundganges wurde das Feuern nicht eingestellt; man schoss sogar auf die Soldaten, die Geiseln begleiteten, ebenso auf den Arzt. Die ganze Nacht auf Donnerstag setzten sich diese Schändlichkeiten fort. Besonders auf dem Boulevard gingen nun immer mehr Häuser in Flammen aus.

Am Donnerstag, 27. August, um halb 9 Uhr vormittags kommt ein deutscher Offizier in Begleitung einiger Soldaten in das Kloster und fordert einige Patres aus, überall zu verkünden, dass die Stadt nun bombardiert werden würde. Es wurde den Bewohnern geraten, alles stehen und liegen zu lassen und sich nach dem Bahnhof zu begeben. Kurz darauf begann das Bombardement der Stadt. Um 9 Uhr waren die Patres am Bahnhof. Man hatte die Verwundeten, belgische und deutsche, die sie im Kloster, wo sich eine Station vom Roten Kreuz befand, verpflegt hatten, dorthin gebracht und in den Wartesaal gebettet. Die Patres bekamen die Erlaubnis, um 2 Uhr abzufahren und zwar einen Zug mit Gefangenen zu benutzen. Bei ihrer Abfahrt brannten die Hallen, die Gebäude der katholischen Universität und die Bibliothek.

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